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Zwei Kössener, 2.200 km, 30.000 Hm – das Peakmedia Team und das Race Around Austria
Es ist die sportliche Herausforderung ihres Lebens – Michael Lenz und Daniel Tamegger stellen sich dem Race Around Austria. Ein Rennen, das sie an ihre Grenzen bringt und darüber hinaus, vor allem, als der Regen einsetzt und einen Wunschtraum schmerzhaft zum Platzen bringt.
„Als die Fahrer letztes Jahr durch Kössen rasten, dachte ich bei mir – nächstes Jahr bin ich dabei, nächstes Jahr geh ich das Race Around Austria an. Was dabei auf mich zukommt, ganz ehrlich, ich hatte keine Ahnung.“ Ein Jahr später hat Michael Lenz zusammen mit seinem Kollegen Daniel Tamegger als Team Peakmedia die Schlacht geschlagen und das Ultraradrennen erfolgreich beendet. 2.200 Kilometer. 30.000 Höhenmeter. Das emotionalste Radrennen Europas, wie es oft genannt wird. Einmal rund um Österreich. Oder wie es sein Daniel in einem Wort zusammenfasst – Mörderprojekt.
„Für mich war von Anfang an klar, dass ich das Rennen als Zweierteam angehe. Und da fiel mir recht schnell Daniel ein. Wir kennen uns von klein auf, spielen in der gleichen Tennismannschaft, waren im gleichen Fußballverein und er ist genauso abenteuerverrückt wie ich“, erzählt Michael. Daniel ist dagegen anfangs etwas skeptisch, doch letztlich überwiegt seine sportliche Neugierde. „Und ich wusste genauso wenig wie Michael, was dieses Rennen mit sich bringt. Während der Tour und im Vorfeld. Das war vermutlich gut so“, lacht der Kössener.
Der 30 Minuten Plan
200 Kilometer fahren und dann wechseln. So der erste Plan der beiden, der allerdings bei Franz Schaller nur auf belustigtes Lachen und Kopfschütteln stößt. „Franz war unser absoluter Joker. Ein ehemaliger Schulkollege meiner Frau. Er hat das Race Around Austria alleine genauso wie im Team bereits gewonnen und stand uns mit Tipps zur Seite. So sagte er uns beinhart, dass wir mit unserer Strategie spätestens nach dem zweiten Wechsel draußen sind“, erzählt Daniel. Das Entscheidende um Durchzuhalten – der Körper muss auf Spannung bleiben, das heißt alle 30 Minuten wechseln. Ein Personaltrainer, den Michael von seinen Triathlons kennt, lieferte dazu einen Trainingsplan. Doch dann steht das Projekt erst einmal. „Als wir mit dem Budgetieren starteten, bemerkten wir schnell, dass unser Vorhaben, vom Startgeld über Dressen bis hin zu zwei Begleitfahrzeugen, über 10.000 Euro kostet. Dazu hatten wir von Beginn an die Idee, mit unserer Tour die Kinderkrebshilfe zu unterstützen“, erklärt Daniel. Es ist Ende Sommer 2022. Die Sponsorensuche beginnt.
Der Marketingmotor beginnt zu laufen
„Wir wussten, wir müssen unser Sponsoringvorhaben groß aufziehen und so kamen wir auf Peakmedia. Die Mitarbeiter dort sind äußerst sportlich ganz zu schweigen von Geschäftsführer und Firmengründer Samuel Geisler, der einen Triathlon nach dem anderen bestreitet“, erzählt Michael. „Sam war total begeistert von unserem Projekt, kam gleich mit Unterstützungsvorschlägen. Gleichzeitig realisierten wir rasch, wie unprofessionell wir bis dorthin unterwegs waren. Unsere sportliche Leistung ist eine Sache, aber für Sponsoren und Spendengelder brauchten wir einen Marketingprofi“, so die beiden Kössener. Das Race Around Austria Peakmedia Team ist geboren. Flyer, Raddressen, Sponsorpakete, ein Logo. Peakmedia wird zum Hauptsponsor und Marketingmotor.
„Das professionelle Auftreten zog etliche andere Unterstützer an. Wir bekamen Geld genauso wie etwa das Begleitauto zur Verfügung gestellt“
, erklärt Michael. Im Februar 2023 steht das Sponsor-Grundgerüst. Die Trainingsphase startet. Freizeit, Urlaub – Fehlanzeige. Höhepunkt der Vorbereitungsphase wird ein 24 Stundenrennen, um ihr Konzept, jede halbe Stunde wechseln, zu testen. Das Rennen verläuft äußerst positiv. Doch das waren nur 24 Stunden. Was würde nach zwei oder drei Tagen passieren.
Verheerender Regen
St. Georgen im Attergau. 15. August 2023. Der Startschuss fällt. Michael und Daniel halten sich an ihren Plan, wechseln alle 30 Minuten. Ein perfekter Rennbeginn. Doch dann kommt Daniel gleich zweimal in einen Regenguss und die schlimmsten Befürchtungen werden war. „Ich hatte es bei meinen Trainingsfahrten über zehn Stunden bereits bemerkt, aber gehofft, dass es erst nach 1.500 Kilometer passiert. Ein Wunschgedanke. Vor allem da ich auch noch nass war. Das hat das Ganze natürlich beschleunigt.“ Daniel hat sich wund geradelt. Erste offene Stellen zeigen sich. Sein erster Gedanke „Das wird noch interessant.“ Betäubungscreme auf die bloße Wunde stoppt die Schmerzen, zumindest teilweise. Die zwei fahren weiter. Immer im Wechsel. 24 Stunden. 48 Stunden. Ohne Schlaf. Höchstens etwas dösen. „Da wir unsere Körper immer auf Temperatur hielten, schalteten sie nie ab, aber wir hatten natürlich auch keine richtige Ruhephase.“ In der halben Stunde Pause agieren sie nach Plan, essen wird zur Hauptaufgabe.
Drei Tage, 14 Stunden
Sie fahren. Kilometer für Kilometer. 30 Minuten für 30 Minuten. „Während der Großglocknerauffahrt dachte ich, wenn das so weiter geht, wird es brutal, aber nach einer halben Stunde war ich wieder fit. Das Rennen war eine Lebenserfahrung, die du einfach nicht beschreiben kannst. Zu sehen, wozu man durch mentale Einstellung, die Freude im Tun und das richtige Essen fähig ist, Wahnsinn“, so Michael, der jetzt noch von der Strecke durchs Kühtai schwärmt. „Ich habe einen Quellbach entdeckt und mich einfach hineingelegt. Der Energieschub, unbeschreiblich.“ Nach drei Tagen und 14 Stunden erreichen die beiden die Ziellinie. Fertig. Glücklich. Stolz. Stolz auf unglaubliche 23.000 Euro, die sie durch ihr „Mörderprojekt“ für die Kinderkrebshilfe sammeln konnten. Eine riesige Summe, dank perfekter Sponsoringstrategie, maßgeschneidertem Marketing gepaart mit irrem Eigenengagement – so veranstalteten die beiden sogar eine Tombola beim Kössener Dorffest – und hohem eigenen finanziellen Einsatz.